Was brauche ich wirklich? 🙏

...die Weihnachtszeit – für viele ein Lichtermeer voller Freude, aber manchmal auch eine Zeit der Herausforderungen. Vielleicht kennst du das Gefühl: Alles um dich herum strahlt, aber in dir tobt ein Sturm. Erwartungen, Perfektionsdruck, endlose To-dos – und die Frage: „Was brauche ich wirklich?“

Heute möchte ich dir eine kleine Botschaft mitgeben, inspiriert von der japanischen Weisheit: „All you need is … less.“ Manchmal liegt die wahre Magie darin, Ballast abzuwerfen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Lass mich dir drei Konzepte vorstellen, die dir helfen können, deine innere Stärke in dieser besonderen Zeit zu finden:

Zen: Innehalten, wenn der Sturm tobt

Stell dir vor, du stehst mitten in einem Schneesturm. Alles wirbelt, die Kälte sticht, die Sicht ist verschwommen. Unsere natürliche Reaktion? Weiterlaufen, kämpfen, durchhalten. Doch Zen lehrt uns: Bleib stehen. Atme. Werde still.

Ich erinnere mich an einen Winterabend, an dem ich mich erschöpft fühlte. Statt die nächste Aufgabe anzugehen, setzte ich mich hin, schloss die Augen und atmete. Anfangs war es ungewohnt, doch mit jedem Atemzug legte sich der Sturm in meinem Kopf.

Ein Moment für dich: Heute Abend, wenn der Trubel vorbei ist, setz dich hin. Atme tief ein und aus. Du musst nichts lösen. Einfach nur da sein.

Ikigai: Der Sinn, der uns trägt

Was treibt dich morgens aus dem Bett? Was erfüllt dein Herz? In Japan nennen sie diese Antwort Ikigai – der Grund, zu leben. Es ist der Ort, an dem deine Talente, deine Leidenschaften und das, was die Welt braucht, zusammenkommen.

Vielleicht findest du dein Ikigai nicht in großen Gesten, sondern in kleinen Momenten: Ein Gespräch mit einem lieben Menschen. Ein Lächeln, das du schenkst. Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen.

Frage dich: Was bringt dein Herz zum Lächeln? Was tust du, das dir Sinn gibt? Vielleicht findest du dein Ikigai gerade in den kleinen Dingen dieser Weihnachtszeit.

Kintsugi: Die Schönheit der Brüche

Hast du schon einmal eine zerbrochene Tasse gesehen? In Japan repariert man sie mit Gold – das nennt sich Kintsugi. Die Brüche werden nicht versteckt, sondern betont, denn sie erzählen eine Geschichte: von Heilung, von Stärke, von Neuanfang.

Auch in uns gibt es Brüche. Verluste, Zweifel, Rückschläge. Doch was wäre, wenn du sie nicht als Schwächen, sondern als Teil deiner Schönheit sehen könntest?

Erkenne: Deine „goldenen Bruchstellen“ machen dich einzigartig. Schau auf deine Narben und frage dich: Welche Geschichte erzählen sie?

Ein kleiner Moment der Besinnung

Vielleicht ist gerade jetzt der Moment gekommen, innezuhalten. Lass den Sturm zur Ruhe kommen (Zen). Finde den Sinn in kleinen Dingen (Ikigai). Und erkenne die Schönheit deiner Geschichte (Kintsugi).

Nimm dir heute Abend einen Moment, um dir selbst eine Frage zu stellen: Was brauche ich wirklich? 🙏

Du bist genug, genau so, wie du jetzt bist. Und vielleicht ist das größte Geschenk dieser Weihnacht nicht unterm Baum, sondern in deinem Herzen: die Liebe zu dir selbst – mit all deinen Stärken, deinen Zweifeln und deinen goldenen Bruchstellen.

Quelle:
Dr. med. Ingfried Hobert
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